· 

Volkacher Mainschleife - Altmain

Volkacher Mainschleife – der Altmain. Für mich eine der schönsten Stellen in unserer Gegend. Sowohl der Blick von der Vogelsburg ins Maintal, als auch das Erlebnis, mit dem Kanu auf dem Main unterwegs zu sein, sind für mich echte Highlights.

Idylle auf dem Altmain - so kannte ich es bisher.

Umso nachdenklicher und trauriger macht mich die momentane Situation am Altmain. Es ist ja grundsätzlich etwas Positives, dass Menschen zu uns kommen, um hier ihre Freizeit zu verbringen. Nur die Rücksichtslosigkeit erreicht gerade neue Dimensionen. Ich habe den Eindruck, den Gästen, die Astheim zuparken, den Altmain mit Luftmatratzen und Einhörnern besiedeln, mit Bierkästen im Schlepptau betrunken die Fähre behindern, im Naturschutzgebiet herumtrampeln und sogar Äste absägen, um mit dem Auto irgendwo hin fahren zu können, wo sie es eigentlich nicht sollten, ist die Schönheit unserer Mainschleife im Grunde gar nicht wichtig. Sie wollen nur ihren Spaß haben und das geht hier eben so gut, weil keine großen Schiffe unterwegs sind. Die Regeln gegenseitiger Rücksichtnahme auf dem Wasser (der Fährer von Nordheim hat mein tiefes Mitgefühl) werden ebenso ignoriert, wie die Bedürfnisse von Tieren und Pflanzen in einem Naturschutzgebiet.

 

In meinem Reiseführer (Weinfranken: Die schönsten Wanderungen, Rad- und Kanutouren - Genuss, Kultur und Weingüter - Einkehrtipps und Weinempfehlungen) habe ich eine Kanutour an der Mainschleife vorgestellt, weil ich es wirklich als wunderbar erachte, hier auf dem Wasser unterwegs zu sein. Aber die Ausmaße, die das momentan annimmt, machen mich sehr betroffen. Ich weiß, dass das auch auf die derzeitige Krise zurückzuführen ist, wegen der viele Menschen in Deutschland Urlaub machen und ich kann nur hoffen, dass sich diese Situation wieder bessert.

 

 Als Gästeführerin und Ausflugsführer-Autorin lebe ich vom Tourismus. Doch kann ich sagen, dass meine Gäste größtenteils hier sind, um zu genießen – Natur, Kultur, Gastfreundschaft und Wein unseres schönen Mainfrankens. Was wir derzeit erleben, hat mit Genuss wenig zu tun und ich appelliere an alle, die hierher kommen, rücksichtsvoll mit Mensch und Natur umzugehen und nicht nur an sich selbst, sondern auch an die Bedürfnisse von anderen zu denken. Dann kommen wir vielleicht – hoffentlich! - wieder zu einem nachhaltigen Tourismus, an dem alle Beteiligten Freude haben.

Über die Proteste der Astheimer gegen den Massenansturm an Freizeitwütigen berichtete u.a. der Bayerische Rundfunk, hier geht es zur Mediathek.

Kommentar schreiben

Kommentare: 0